Renegade (2016)

Montague

Indie, Alternativ, Pop

 

Dumpf ertönen die ersten Akkorde, mit stoischer Beständigkeit wie Kirchenglocken tragen sie die ersten Textzeilen von Philipp Spiegl, wenn der Song „You“ die EP „Renegade“ von Montague eröffnet. Ein 18-minütiges Indie-Alternativ-Machwerk, welches nicht nur Fans der klassischen Coldplay-Alben überzeugen dürfte.

Die Briten sind nur eine Referenz, die sich auf der 5-Song-starken CD ausmachen lässt. Bereits der zweite Titel „Demian“ beginnt mit einem Riff, welches man auch Genre-Größen wie den Killers zuordnen könnte. Ein im gesamten recht speediger Track, der mit viel Detailarbeit und kleinen Überraschungen gespickt wurde. Getragen wird der Song nicht nur vom Gitarrenriff, sondern auch durch den Synthie von Albert Oberscheider, der im Pre-Chorus-Fill-in aufdreht und so optimal überleitet, und in der zweiten Strophe noch mehr Feinheiten offenbart. Insbesondere der Refrain wird durch die saubere und optimal ergänzende Arbeit von Drummer Benedikt Fritz aufgepeppt.

Zu den songeigenen Finessen kommt noch die angenehm garagen-rock-mäßige Produktion aus dem Hause KellerRecords, einen Sound, den man sich bei bereits genannten Ikonen ebenfalls wieder wünschen würde. Dieser unterstützt auch den Titeltrack „Renegade“, welcher in die selbe Kerbe wie der vorhergehende Song schlägt, aber durch seine Variationen viel Spannendes zu bieten hat, und dessen Eingängigkeit nur eine der Stärken ist. Nach den temporeichen Tracks folgt der herausragende Titel „Lengthwise“. Dieser besticht durch seine Atmosphäre, orgelhaftem Synthie, und dem tiefen eingängigen Gesang, sowie erneut viel Detailarbeit.

Den Abschluss des Silberlings bildet das ruhige „July“, welches auch als Konzertzugabe bereits präsentiert wurde. Ein versöhnliches Ende von „Renegade“, übersetzt Abtrünnige/r, ein Terminus, dem die drei Jungs von Montague ihre eigene Bedeutung mitgeben.