Die neue Dimension: Aurora CD-Releaseparty
gab&gal, Support: The Yellow Riffs
Spielboden Dornbirn, 27.02.2016
Beim Eintreffen im Spielboden in Dornbirn um ungefähr halb neun ist noch alles ruhig. Die Leute genießen das Essen in der Kantine, letzte Vorbereitungen von Seiten der Akteure werden getroffen. Doch pünktlich um 21:00 Uhr, offizieller Veranstaltungsbeginn, strömen die Leute herein und füllen in Kürze den großen Saal.
Und so eröffnen die Rankweiler von The Yellow Riffs vor vollem Haus. Zwar wurde ein Unplugged-Set angekündigt, jedoch steht die gesamte Mannschaft auf der Bühne. Die Band präsentiert sich wie immer tight und überzeugt mit rockigem und hochgradig exaktem Spiel. Auch sie haben eine CD im Studio Keller Records von Gal aufgenommen, und so werden auch einige Songs dieser Veröffentlichung gespielt. Dabei überrascht insbesondere die wesentlich langsamere Version von „Plastic Nights“. Ähnlich wie bei Motörhead’s „Just ’Cos’ You’ve Got The Power“ bewirkt diese Entschleunigung einen immensen Groove. Songs wie „Maureen“ lassen die Veranstaltungsgäste tanzen, sodass sie bereits aufgewärmt sind auf die danach folgende Show.
Nach kurzer Pause und dem Albumintro betreten die Mannen um gab&gal die Bühne und beweisen live, welch großartiger Opener „Second Friend“ ist. Gal malträtiert seine Snare-Drum, bevor es mit „Glass Of Wine“ etwas entspannter zur Sache geht. Der Plan: das Album einmal komplett zu spielen, bevor dann noch einige Zugaben geliefert werden. Die Präsentation beweist, die CD hält die perfekte Balance zwischen mitreißendem Rock’n’Roll und nachdenklicher Melancholie. So folgt nach dem wunderschönen „A Hidden Place“ das fulminante „Death“, ein Funk-Track der Extragüte, mit einem großartigen Piano, gespielt von Simon Radoczai. Auch Felix Kraxner am Bass, der an diesem Abend bei den Riffs und gab&gal spielt, liefert ein tolles Solo, als Gal’s Cajon-Pedal streikt. „Worst case“, wie Gab bemerkt, und Gal entschuldigt sich kurz danach dafür, zu oft das Wort „fucking“ zu verwenden. Jedoch wird das Pedal ausgetauscht und so geht es munter weiter. Nach einem absolut beeindruckenden „Create My Voice“ ist das Album präsentiert, wobei die Zuschauer lautstark nach mehr verlangen.
Den Zugabenblock eröffnet Gal alleine mit dem Hidden Track von Aurora, welcher davon handelt, nicht aufzugeben und dass man sein Glück selbst in der Hand hat. Danach folgen Covers von Drake, MGMT und Gorillaz, bevor das Set mit „London Town“, einem erstmals gespielten neuen Track, welcher die Güte und Tanzbarkeit der Songs von Gab nochmals unterstreicht, beendet wird.
Kennt man gab&gal nur als Duo, so ist man überwältigt von den Bandversionen bekannter Songs und den neuen Arrangements, welche auch live eine neue Dimension hinzufügen. Nach dem Konzert wird noch weiter zu einem gemeinsam DJ-Set von gab&gal getanzt, trotzdem könnte man sich wünschen, das Konzert hätte noch länger angedauert. Was soviel heißt wie: man freut sich auf mehr!
Setlist gab&gal
intro
second friend
glass of wine
it keeps me down
horizon’s calling
hidden place
death
alone in this
a house where i can stay
create my voice
hotline bling
time to pretend
19-2000
london town
Foto © Philipp Walz