Danke Iron Maiden

2011-V-31

Iron Maiden Live in München 2011

06:00 Ortszeit. Ich schrecke auf, habe Angst ich habe verschlafen. Wegen der Schule? Nein. Iron Maiden! schießt es mir durch den Kopf. Aber es sind noch einige Stunden. Nämlich genau 9. Dann sitze ich im Bus. Zusammen mit einem 15-jährigen Mädchen und ihrer Mutter, einen Kerl, ausgestattet mit 3 Schachteln Marlboro und einer Kühltruhe voller Bier. 19, eines hat nicht mehr hineingepasst von der Kiste.

Das Live After Death Album hämmert aus den Lautsprechern, alle sind voller Vorfreude. Angekommen in München wird erst mal geduscht, es kübelt aus Eimern. T-Shirt kaufen, rein in die Olympiahalle. Die Vorband Rise To Remain, am Mikro ein gewisser Andrew Dickinson, heizt schonmal vor für die Großmeister.

Dann endlich ertönt “Doctor” von UFO. Jeder erkennt das Zeichen, der Lautstärkepegel schnellt hoch. Den Start macht “Satellite 15… The Final Frontier”. Und auf einmal ist klar warum man alles andere stehen und liegen lassen hat und die 100 Euro ohne murren geblecht hat. Gibt es überhaupt etwas größeres als so ein Konzert zu erleben? Kaum vorstellbar. Einfach alles ist perfekt. Die Band ist motiviert, Bruce Dickinson rennt wie ein wildgewordener von einem Ende der Bühne zum anderen. Wie immer umsäumt eine Mauer die gesamte Fläche, auf der der Frontman bei “The Trooper” auch die Fahne schwingt. Links und rechts sieht man dank einer großartigen Regie einen genialen Videomitschnitt auf Leinwand, wenn man nicht direkt vor der Bühne steht. Vor allem für mich im Umgriff hinter den Sitzrängen eine feine Sache. Der Sound ist natürlich nicht optimal, die Sicht dafür sehr wohl.

Jeder Fan kennt die Mitschnitte der Auftritte vom Flight 666-Streifen. Präzise, voller Elan und Power rennt die Band von “2 Minutes To Midnight” über “El Dorado” bis “Fear Of The Dark”. Wie kann man nicht einen totalen Endorphinausstoß erleben, wenn die gesamte Olympiahalle die Melodie zu diesem vollendeten Meisterwerk singen hört! Bei “The Evil That Man Do” kommt Eddie höchstpersönlich bzw. als Riesenpuppe zur Gitarrenunterstützung auf die Bühne. Zwischendurch erklärt Bruce Dickinson noch, dass sich ihre Fans überall auf dem Globus befinden. Die Welt ist einen Gemeinde. Eine Einheit. Mit “Iron Maiden”, “Hallowed Be Thy Name” und “Running Free” wird das Set abgeschlossen. Ein 5-Meter Eddie-Schädel grinst dem Publikum reihum ins Gesicht. Überwältigt schlendert die geflashte Menge danach zu Monty Pythons “Always Look On The Bright Side Of Life” aus der Halle raus.

Zu diesem Zeitpunkt konnte nichts mehr besser sein. Doch ein Rock n Roll-Abend kann nicht einfach ohne Zwischenfälle verlaufen. Die von Musikladen Concerts super organisierte Busreise hat nur einen Fehler. Der Bus hat keinen Peilsender. Dank der Hilfe von Veranstalterin Vroni fand ich selber den Bus nach einer halben Stunde. Nochmals über eine halbe Stunde später haben 2 Teilnehmer den Bus immer noch nicht erreicht, aber die Wartefrist ist um. Ein herber Rückschlag. Zusätzlich wurde mir im Bus auch noch mein neues Iron Maiden Tour-Shirt entwendet. Man könnte meinen jedem ist der persönliche Wert eines Tour-Shirts bewusst und dass diese Gemeinde untereinander loyal ist. Es bleibt dennoch verschollen.

Danke dem Scheißkerl der jetzt mit meinem Shirt rumrennt. Um es mit Machine Head’s Worten zu sagen: “May the hands of god strike you down.” Und dank Iron Maiden für den unglaublichen Abend.