Von Dornbirn bis nach Wien

gab&gal, Philipp Spiegl & The Mucky Fingers

Feronia Album Release Show Wien w/ Philipp Spiegl & The Mucky Fingers, B72 Wien, Austria 20180126

 

Nach einer ersten fulminanten Release Show ihres neuen Machwerks „Feronia“ in ihrer Heimat Vorarlberg setzen die Indie-Pop-Recken von gab&gal ihre Promotion in der Bundeshauptstadt Wien fort. Im Spielboden Dornbirn wurden sie von den grandiosen Hello Sally unterstützt. Diesen Part übernimmt im B72 nun ein nicht weniger interessanter Act:

Philipp Spiegl & The Mucky Fingers without The Mucky Fingers, also Philipp Spiegl Solo tritt hier auf den Plan beziehungsweise die Bühnenbretter. Der ebenfalls aus dem fernen Ländle stammende Wahlwiener schafft es schnell mit seiner lockeren und selbstsicheren Art, die Zuhörerschaft für sich zu gewinnen. Kleine rhythmische Schwankungen und das teils unsaubere Gitarrenspiel werden da gerne verziehen. Denn nicht nur optisch erinnert der Jungspund etwas an eines seiner Idole, auch musikalisch sind in den schönen Melodien und Grifffolgen Ähnlichkeiten mit Bob Dylan zu erkennen. So findet nicht nur beispielsweise das eröffnende „My Misery“ Anklang, auch Bekanntes aus der Montague EP „Renegade“ findet seinen Platz in der Setlist.

So ist da Publikum bereits gut eingestimmt, als gab&gal ihren Gig mit „Time Is Relative“ eröffnen. Die neuen Songs begeistern auch das bis nach hinten gefüllte B72. Gefühlsbetont wird es beim ruhigen „Forgive Me“, sowie beim beinahe obligatorisch gewordene Gorillaz-Cover, in diesem Fall „On Melancholy Hill“. Die im Spielboden erfolgreich geprobte Akustik-Session geht in dem doch eher länglichen Raum in den Gürtelbögen leider etwas unter, trotz gesanglicher Unterstützung der vorderen Reihen. Die bereits zu Klassikern avancierten Songs vom Debüt „Aurora“, „Glass Of Wine“, „Death“ sowie „It Keeps Me Down“ vervollständigen das Set. Bestritten wird diese Show wieder einmal in der Fünfer-Besetzung, bei der sich zu den Namensgebern, Felix und Simon noch Ausnahmegitarrist Mathias Kollos gesellt.

Die Ansagen übernimmt mittlerweile größtenteils Songwriter Gabriel selbst, wobei gerade die Dankesrede Schlagzeuger Christoph obliegt, der sich beim B72 und Soundtechnikerin Jasmin bedankt und bei Benjamin Fritz (La Vie Excessive), der sich an diesem Abend für das Licht verantwortlich zeichnet.