Standing in line to see the show tonight…

Red Hot Chili Peppers

Stadthalle, Wien 07.12.2006

10 Minuten vor 21 Uhr am 7. Dezember 2006 in der Wiener Stadthalle. Das Licht ist aus, es ist fast dunkel, das Publikum schreit sich bereits jetzt die Seele aus dem Leib. Dann gehen plötzlich einige Scheinwerfer an, die auf Chad Smith, Michael “Flea” Balzary und John Frusciante gerichtet sind, die sofort mit einer großartigen Jam-Session beginnen. Als dann auch noch Anthony Kidies auf die Bühne kommt, und die Session nahtlos in “Can’t Stop” übergeht, explodiert die Stimmung.

Die Red Hot Chili Peppers wurden 1983 gegründet und haben seit damals bereit über 10 Alben herausgebracht, darunter einige Compilations und Live-Alben. Mittlerweile gilt die kalifornische Band als eine der bedeutendsten Rock- bzw. Cross-Over-Bands unserer Zeit. Das neueste Album “Stadium Arcadium” ist weltweit sehr erfolgreich. Es ist ein eher ruhigeres Album mit einigen Funk-Nummern, doch live gibt es wohl keinen Song, der nicht überzeugen würde.

So auch auf diesem Konzert, bei dem Red Hot sowohl ältere Lieder als auch neue zum Besten gab. Neben den wohl bekanntesten Hits “Snow”, “Dani California” und “By The Way” waren es vor allem Lieder wie “Fortune Faded”, “Don’t Forget Me” und “Charlie”, die das Publikum ausflippen ließen. Als der Gitarrist John Frusciante alleine ein Cover von The Doors spielte, flammten überall Feuerzeuge auf und ließ eine total romantische Stimmung aufkommen. Ein weiterer Höhepunkt war sicher auch “Desecration Smile”, bei dem John die E-Gitarre beiseite legte und auf der Acoustic-Gitarre spielte. Flea spielte sowieso durchgehend nur geniale Basslines, doch wie sehr die Bandmitglieder ihre Instrumente wirklich beherrschen, wurde dem Publikum bei den unglaublichen Solos vor “Californication” und “Soul To Squeeze” offenbart. Nach fast 2 Stunden beendeten die Chili Peppers ihren Auftritt mit dem kurzen aber witzigen Track “They’re Red Hot”.

Die Wiener Stadthalle war beinahe voll bei diesem Konzert, die Stehplätze reichten bis weit nach hinten und auf der Tribüne waren auch nur noch einzelne Sitzplätze frei. Hinter der Bühne war eine riesige Leinwand, auf der passende Motive für die Lieder gezeigt wurden, und davor 4 bewegliche Monitore, auf der hauptsächlich die Bandmitglieder gezeigt wurden. Die Bühne selber war auch sehr groß, so dass die Vorband “Mike Watt and The Missing Man” nicht einmal ein Viertel der Fläche brauchte.

Auch wenn man ab und zu hört, das die Red Hot Chili Peppers einen schlechten Auftritt abgeliefert haben, von diesem wird das sicher niemand behaupten. Die Band hat eine hervorragende Show geboten, mit einer gewaltigen musikalischen Leistung und einer Dynamik, mit der sie das gesamte Publikum in ihren Bann gezogen haben oder wie es auf der offiziellen deutschen Homepage bezeichnet wird: All ihre Seelen sind zu einer geworden.