Wir werden alle sterben

2010-III-31

Slash – Slash

Gitarrenlegende, Großmeister seiner Art, der Inbegriff von Virtuosität. Slash hat es durchgezogen und endlich sein erstes und hoffentlich nicht letztes Soloalbum veröffentlicht, das da heißt: “Slash”. Nach Großerfolgen mit Guns n’ Roses, und kleineren mit “Slash’s Snakepit” und “Velvet Revolver” geht’s 2010 richtig zur Sache.

Wer kennt sie nicht, die drei Meisterwerke “Appetite for destruktion” und “Use your Illusion” Teil eins und zwei, wer erinnert sich nicht an die Klassiker “Sweet child o’ mine”, “November rain” oder “Patience” und vor allem die wilden Solos darin. Der Mann, der aus dem selben Ort wie Motörhead-Chef Lemmy Kilmister stammt und schon in jungen Jahren nach Los Angeles zog und Menschen wie David Bowie kennenlernte, der mit seiner Mutter liebäugelte, ist als Gitarrengröße nicht mehr aus der Rock n Roll-Geschichte wegzudenken. Und jetzt liegt sein umwerfendes Soloprojekt vor, und kein Zweifel, an Ideen mangelt es diesem Mann genauso wenig wie an Können.

Da wird gerockt und Gas gegeben, zwischendurch etwas ruhiger getreten, aber nie stagniert. “It seems excessive, but that doesn’t mean it didn’t happen” heißt es bei der Autobiografie des Künstlers. Dieser Satz lässt sich im weitesten Sinne auch auf das Album anwenden. So viele Gastmusiker mit Rang und Namen und aus den unterschiedlichsten Genres hat es kaum einmal zuvor gegeben. Da lebte ein Ozzy Osbourne (Black Sabbath) zu extrem, ein Lemmy Kilmister lässt sich vom Arzt eine Ausrede für den Tod verschreiben, und ein Andrew Stockdale (Wolfmother) stirbt durch ein Schwert. Aber das ist noch lange nicht alles. Wenn Dave Grohl (Foo Fighters) einmal aufs Schlagzeug hämmert, dann knallt’s. Und das tut es bei “Watch This Dave”. Eigentlich wollte der Host das Multitalent zwar als Sänger, da dieser jedoch lieber drumen wollte, wurde der Track ein Instrumental, wo sich Slash mal wieder selbst übertrifft. Sanfter wird’s bei “Saint Is a Sinnet Too”, bei dem Rocca Deluca ans Mikrofon geht.

Der interessanteste Gast auf diesem Werk ist wohl Fergie (Black Eyed Peas). Was diese Frau an Power in ihrer Stimme hat, beweist sie bei “Beautiful Dangerous”. Liebe Leute, durch diese Stimme wird dieses Lied definitiv zu einem der Höhepunkte des Albums. Außerdem wollte Herr Slash auch mal was härteres spielen, siehe “Nothing to say”.

Live ist Slash übrigens mit Miles Kennedy (Alter Bridge) als Sänger unterwegs. Natürlich werden auch hier einige der früheren Werke des Musikers, wie “Paradise City”, dargeboten. Geschlossen wird das Rock-Ausnahmeprojekt durch Iggy Pop (The Stooges) mit “We’re all gonna die”. So let’s get high..